Samstag, 24. September 2016

Zweiter Tag Masada & Totes Meer

Wir fahren mit dem Bus vorbei am Jaffator und am Damaskustor hinaus aus Jerusalem in Richtung Osten. Kurz nachdem wir die Stadtgrenze passiert haben, kommen wir an einem Checkpoint vorbei, den wir problemlos passieren können. Kontrolliert werden immer Einwohner der Palästinensergebiete, wenn diese überhaupt nach Jerusalem kommen, denn die meisten dürfen Jerusalem nicht oder nur selten betreten. Obwohl die Westbank, das Westjordanland, unter palästinensischer Verwaltung steht, ist die Autobahn unter israelischer Verwaltung. Das bedeutet, dass Einwohner des Westjordanlandes nicht zu jeder Zeit und auch nicht jede Straße passieren dürfen. Die israelische Polizei und auch das israelische Militär kann kontrollieren, wer die Autobahn benutzt, da die palästinensischen Autos ein grün-weißes Nummernschild haben, während die israelischen Fahrzeuge ein gelb-weißes Nummernschild haben.
Wir fahren von 800 Höhenmetern hinunter auf unter 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Während in Jerusalem etwa 25 Grad herrschen, sind am Toten Meer etwa 35 Grad. Schon kurz nach Jerusalem beginnt die Steinwüste. Lange fahren wir am Toten Meer vorbei. 
Jedes Jahr fällt der Spiegel des Toten Meeres um etwa einen Meter, was vor allem daran liegt, dass das Wasser des Flusses Jordan nur noch zu einem geringen Teil von Norden her in das Tote Meer fließt. Es wird zur Versorgung der Bevölkerung und zur Bewässerung der Landwirtschaft benötigt.
Dann kommen wir in Masada an: eine Hochebene über 400m über dem Toten Meer.
Masada ist zum Symbol für den Untergang jüdischer Identität geworden. Die Römer haben im Jahr 74 nach Christus diese Festung der verbliebenen Juden eingenommen, die nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem hierher geflohen waren. König Herodes der Große hatte diese Hochebene zu einem Palast oder einer Festung ausbauen lassen. Masada galt als uneinnehmbar. Die Römer nahmen die Festung trotzdem ein: sie bauten eine riesige Rampe und und nahmen die Festung von der dem Toten Meer abgewandten Seite ein.
Es ist unglaublich heiß hier oben, wir fahren zwar mit der Seilbahn nach oben, aber die Sonne scheint trotzdem erbarmungslos, während wir die Festung besichtigen.
Nach einer Mittagspause fahren wir ans Tote Meer, an einem Badestrand. Es ist tatsächlich umwerfend. Es ist nicht möglich, im Toten Meer unterzugehen. Ich habe das Gefühl Schwimmreifen zu tragen, während ich versuche zu schwimmen. Hier gibt es sogar eine Strandbar, und ein Teilnehmer unserer Gruppe gibt eine Runde Wein aus, weil er heute 60 Jahre alt wird.
Überreste der römischen "Rampe", die zur Einnahme Masadas im Jahr 74 n. Chr. errichtet wurde
Blick von Westen auf das Tote Meer
Blick von Masada auf das Tote Meer
Am Strand des Toten Meeres

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